Sonntag, 2. August 2015

Wochenende!



 01. 08.2015

Puuuh, Wochenende! Das bedeutet für uns: Pause vom Arbeiten, ein bisschen Erholung. Morgens ging es dafür zum Fluss Rio Parnaiba, der an Porto vorbeifließt. In seinem braunen, schnell dahin schwappendem Wasser vergnügten wir uns also bis zum Mittagsessen, brutzelten in der Sonne unter dem strahlend blauen Himmel und gönnten uns noch ein bisschen Nachschubsschlaf im goldgelben Sand unserer kleinen Sandbank.
Nach dem Mittagessen machten wir uns auf ins Stadion, das genau neben unserem Haus liegt. Dort fand ein Fußballspiel zwischen zwei portuensischen Vereinen statt. Obwohl die Vereinsgrößen der beiden Mannschaften vergleichbar mit Wennigsen und Gehrden sind, wurde alles dramatisch ernst genommen. Auf die Hymnen der ungeduldig wartenden Spieler folgte eine ausgedehnte Begrüßung von Seiten des Kommentators, in der gefühlt alle erwähnt wurden, die gekommen waren.
Dann ging es los! Der Ball wurde wild in der Gegend herum geschossen und flog so manches Mal über die Mauer, vom Spielfeld. Aber der Ball war nicht das Einzige, was durch die Gegend flog. Auch die Spieler flogen immer mal wieder hin; es ging ganz schön ruppig zu! Mannomann! Natürlich sahen wir auch so manches schöne Dribbling, so manche schöne Flanke und vier spitzen Tore, aber Fouls sahen wir auch zur Genüge! Einmal musste sogar ein Spieler vom Spielfeld begleitet werden, weil er sich den Arm gebrochen hatte.
In der Pause schwafelte der Kommentator wieder fleißig in sein Mike. Dieses Mal wurden auch wir erwähnt und sogar aufs Spielfeld gebeten. Während wir dann dort standen, von allen beäugt, wussten wir nicht so recht, was wir tun sollten, denn das Geschwafel des eifrigen Redners ging schon längst weiter und hatte so gar nichts mehr mit uns zu tun, so schien es. Er verloste die Tombolagewinne. Jeder hatte ein Los automatisch mit seiner Eintrittskarte gekauft und so warteten alle gespannt, welchen Zettel der lustige, etwas rundliche Mann mit dem Mikro wohl zog.
Hatte er einen gezogen, kam sofort Freude auf - jedenfalls bei der oder dem Gewinner/in. Der kam dann auch aufs Spielfeld, doch anstatt, dass dieser jetzt seinen Losgewinn erhielt, wurde es einem von uns in die Hand gedrückt - für ein Foto, auf dem wir so taten, als würden wir das Geschenk übergeben – sehr, sehr komisch! Wir kamen uns vor wie dumme Models, die ihren Auftrag nicht kennen.
Nach dem Fußballspiel klang die Freude bei Livemusik und viel Motorradknatter, vor unserer Tür aus.
Weil das Spiel 2:2 ausgegangen ist, hatte jeder einen Grund zur Freude und so sahen wir noch lange fröhliche Gesichter vor unsere Tür.
Irgendwann sind wir dann los, zu unserer Verabredung mit Carmen. Eigentlich kennen wir Carmen gar nicht, aber weil ihr siebenjähriger Sohn einmal bei unserer Tijoloproduktion zugeguckt hat, hat er dafür gesorgt dass wir bei ihnen zum Essen eingeladen wurden. Es war ein sehr ulkiges Essen vor dem Haus voller kleiner Kinder. Gaanz viel Essen und noch mehr Mücken standen auf dem Programm. Nach dem Essen spielten wir ein paar Spiele mit den Kindern, die vor allem „Eine Ente“ und „Bube Dame König Ass“ sehr begeisterte.
Wir zogen dann irgendwann, als das ganze Essen verdaut und jedes Spiel durchgespielt war wieder los - schließlich hatten wir noch eine Verabredung!
Es ging auf eine Reggeaparty, die sich gewaschen hat. Super lauter, super guter Reggea dröhnte uns also den Rest des Abends in den Ohren. Manche Ohrwürmer haben sich immer noch nicht verzogen und unsere Ohren sind immer noch ganz taub.

Leonard

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