Mittwoch, 12. August 2015

Fahrradtour



08.08.2015
Wochenend und Sonnenschein, da lässt man die Arbeit sein!
Heute gab es als Entspannungsprogramm eine Rundfahrt um Porto. Mit dem Fahrrad. Dafür mussten erstmal genug Fahrräder mobilisiert, repariert und aufgemotzt werden. Als wir das hinter uns haben, geht es, kantapper, kantapper, die Straße entlang. Jeder hat ein mehr oder weniger funktionierendes Zweirad unterm Hintern in einer mehr oder weniger passenden Größe. Das Kopfsteinpflaster und die granitharten Sättel unserer Drahtesel - kein gutes Duo!
Doch irgendwann haben wir es geschafft, Porto - samt Kopfsteinpflaster - hinter uns zu lassen. Jetzt wird die Straße bequemer zu passieren. Schon bald juckelen wir dann jedoch von unserem Freund, der Asphaltstraße, runter auf einen, gefühlt, fingerbreiten Trampelpfad - rein in die Walachei! Palmen über Palmen, Sand auf Sand und ein Sonnenbad, das sich gewaschen hat, säumen unseren Weg, immer entlang des Flussarms des Panaibas.
Neto erzählt uns, dass dieser Ort nicht nur sehr schön ist, sondern dass er auch eine wichtige Bedeutung für Porto hat. Hier wurde Porto nämlich gegründet, nachdem zwei Stämme sich bekämpften hatten, wurde hier Frieden geschlossen und es kam zu den ersten Siedlungen.
Die Fahrt ist der absolute Börner. Immer wieder machen wir Rennen und pesen über die holprigen Wege. Nach einer Weile Fahrerei machen wir einen kurzen Boxenstopp unter einem Schatten spendenden Riesenbaum, am Ufer des Rio de Parnaiba. Danach geht es weiter durch das schöne Grün.
Wir fahren am Auslauf der Pferde von Aldo Junior vorbei, geben den ungeduldig Wiehernden Wasser und eine kleine Erfischungsdusche. Danach lassen wir uns von unseren Freunden mit Motorrad nach Hause ziehen. Mit gefühlt 100 Sachen brettern wir über die mit Schlaglöchern gepflasterten Straßen. Die meisten unserer Räder haben keine Bremse. Die Ketten fliegen auch immer wieder raus und die Reifen haben gefährlich viel Spielraum im morschen Rahmen - ganz egal, macht schließlich Spaß und unsere Hintern wollen keine Minute länger als unbedingt nötig auf den Foltergeräten von Sätteln hocken. Wohlbehalten kommen wir in Porto an.
Nach einem ausgelebten Waschwahn ziehen wir wieder los - in die Kirche.
Hier singen und klatschen wir. Außerdem wedeln wir wie verrückt mit den Armen - das macht man hier so. Die Gemeinde ist sehr nett und bittet uns nach vorne, damit wir uns vorstellen können und ein bisschen über unsere Arbeit berichten können.  Nach Wedelei und noch mehr Singsang machen wir uns wieder vom Acker.
Leonard

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