Dienstag, 28. Juli 2015

Erster Tag: Lage abchecken

26.07.2015


Obwohl es gestern lang geworden ist, treibt uns unser Jetlag schon früh aus den Betten. Flavia und Sharon kommen aus Rio an und erzählen uns aufgeregt von ihrem Flugerlebnis, bei dem sie beinahe ihren Flieger verpasst hätten. Sie sind über São Paulo geflogen, hatten dort sechs Stunden Wartezeit und sollten dann weiter dann weiter nach Teresina zuckeln. Als vier Stunden der Wartezeit verstrichen waren, machten sich die beiden Schlafmützen langsam auf den Weg zu ihrem Gate. Doch ihre Suche blieb erfolglos. Sie waren am falschen Flughafen. São- Paulo hat nämlich zwei Flughäfen und so mussten die beiden so schnell wie möglich mit dem Taxi zum anderen rasen. Zum Glück kamen sie da noch früh genug an (10min vor Check-In Schluss). Puh! Glück gehabt, denn sonst hätten wir bestimmt noch viel länger gebraucht um endlich zusammen zu kommen und wir brauchen hier wirklich jede helfende Hand. Das unterstreicht auch nochmal die auf dass Frühstück folgende Programmbesprechung. Wir erfahren, dass viel Arbeit auf uns wartet. Viel Arbeit und viel Spaß! Denn es steht nicht nur das Wörtchen: „Trabalhar!“ auf dem Programm das uns Neto vorstellt.  Dann geht es los! Los mit dem Spaß! Die Stühle werden gerückt und wir spielen „Fluss“. Ein Spiel, das eine frühere Gruppe hier nach Porto gebracht hat und seitdem ständig gespielt wird. Danach geht es weiter mit „Kartensitzen“, „Stillepost“ und einem Klatschkreis, bei dem sich Michel und Cleysson ein spannendes Kopf-an-Kopf, bzw. Hand-an-Hand-Rennen liefern. Cleysson gewinnt und wir dackeln ab zum lecker gedeckten Mittagstisch. Nach einer kurzen Mittagshitzechillerei brechen wir auf zum Casa das Frutas. Neto, Paulo und Jackson erklären uns die Polpa-Produktion und sagen uns worauf wir achten müssen, wenn wir in der nächsten Zeit hier arbeiten. Wir latschen zu Aldo und juckeln dann mit dem Auto weiter zur Plantage. Wir sind erstaunt, die Pflanzen sind viel großer als wir erwartet haben. Leider hat eine Ziege unsere erste Ernte abgezockt, doch die Pflanzen sind grün, die Plantage in Schuss und die Pumpe läuft. Die drei Kilometer zurück gehen wir zu Fuß, oder hätten wir gehen müssen. Bei der Hitze ist das jedoch leichter gesagt als gegangen. Es dauert nicht lange und unsere Daumen werden jedem vorbeifahrenden Gefährt mit bettelndem Blick entgegengestreckt. Das erste hält an, danach das zweite – wirklich nice. Ich düse mit meinem Fahrer durch die Felder, mit gefühlt 180km/h, doch als ich auf den Tacho gucke, zeiht dieser Null an. Ich hoffe inständig, dass der Tacho das einzige kaputte Teil an der Karre ist und bin heilfroh, als ich sicher vor unserem Haus ankomme. Dort treffe ich auf verschlossene Türen und setzte mich, um zu warten. Doch es dauert keine drei Minuten und drei Halbstarke stehen bewaffnet mit einem Fußball vor mir und fordern mich zu einer Partie auf. Ein beinah komplett platter Ball, vier Jungs, viel Schweiß und viel Dreck! Das macht Spaß! Zum Glück kommen Michel, Simon und Jonas schon bald, um mit zu kicken. Danach Abendbrot, Praça, Cama.
Leonard

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen